Die Werke des iranischen Autorenfilmers Abbas Kiarostami sind sowohl im Kino als auch als VoD zu sehen. Das Berliner Kino Arsenal widmet dem Regisseur und Drehbuchautor eine Retrospektive, der Streaming-Dienst LaCinetek eine Hommage in neun Filmen.
„Der Film beginnt mit D.W. Griffith und endet mit Abbas Kiarostami.“ An diesem Zitat, das Jean-Luc Godard zugeschrieben wird, erkennt man, welchen Stellenwert der iranische Drehbuchautor und Regisseur Abbas Kiarostami in der Filmgeschichte einnimmt. Er war der bedeutendste Vertreter des modernen iranischen Kinos und einer der angesehensten Autorenfilmer weltweit.
Der 1940 in Teheran geborene Abbas Kiarostami studierte an der Teheraner Akademie der Bildenden Künste. Doch er wandte sich von der Malerei dem Film zu, drehte viele Kurz- und Lehrfilme, bis er 1974 den ersten abendfüllenden Spielfilm „The Traveler“ machte. International bekannt wurde er Ende der 1980er-Jahre mit „Wo ist das Haus meines Freundes?“. Mit diesem Film und den folgenden Werken „Und das Leben geht weiter“, „Quer durch den Olivenhain“ und „Der Geschmack der Kirsche“ wurde er zum bedeutendsten Vertreter des modernen iranischen Kinos und gab der Welt viele Einblicke in die iranische Kultur. Er wurde von vielen internationalen Kollegen verehrt, von Jean-Luc Godard bis Martin Scorsese. 2016 starb Kiarostami im Alter von 76 Jahren in Paris.
Abbas Kiarostamis frühe Filme sind seit Kurzem restauriert und mit englischen Untertiteln verfügbar. Das nimmt das Berliner Kino Arsenal zum Anlass für eine Retrospektive, begleitet von Einführungen und Videobotschaften von Freunden und Kollegen aus dem Iran. Auch drei Filme über den Menschen und das Schaffen Kiarostamis laufen bis zum 31. Oktober. Für Schüler bietet das Arsenal Filmatelier außerdem eine Auseinandersetzung mit den Arbeiten des iranischen Regisseurs.
Wer nicht bis nach Berlin fahren kann oder will, der hat die Möglichkeit, auf dem Streaming-Dienst „LaCinetek“ ab dem 14. Oktober die Werke des 2016 verstorbenen Filmemachers (neu) zu entdecken. Ab 2,99 Euro pro Film können neun restaurierte Filme des Regisseurs angesehen werden. Die Auswahl umfasst seine Anfänge mit Kurzfilmen in den 1970er-Jahren wie „Bread and Alley“, seine international anerkannten Meisterwerke und die digitale Wende der 2000er-Jahre.
Hinweise
Infos zu „Und
das Leben geht weiter – Retrospektive Abbas Kiarostami“ im Arsenal
Infos zum Fokus auf Kiarostami
bei „LaCinetek“