Widows - Erst die Ehe, dann das Vergnügen

Die „schwarze Komödie“ ist eines der schwierigsten Subgenres des Kinos. Sie steht und fällt damit, ob es gelingt, mit dem Entsetzen Scherz zu treiben. „Widows“ versucht erst gar nicht, sich dieser Herausforderung zu stellen. Daß Sherry Hormann und ihre Drehbuchautorin dennoch schwarzen Humor reklamieren, kann man nur als Etikettenschwindel verbuchen, denn das Makabre ist eindeutig nichtihre Sache. Zwar gibt es vielversprechende Ansätze, Figuren grotesk zu überzeichnen, wie es bei Erich Dollinger und Vince Travelli der Fall ist; als Kompensation dafür müssen sie sich aber am Ende vom Saulus zum Paulus wandeln. Das Vergnügen, das der Untertitel verspricht, bleibt die Regisseurin schuldig: sowohl den Filmfiguren als auch den Zuschauern. Stattdessen präsentiert sie einen schwunglosen Genremix aus ein bißchen Komödie, ein wenig Tragödie, angereichert mit Melodramatischem und einem Schuß emanzipatorischem Frauenfilm.

Es geht um drei Freundinnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, was in diesem Fall als Freibrief für eine schematische Charakterzeichnung mißverstanden wird: Die temperamentvolle Maria, natürlich