Sonja schafft die Wirklichkeit ab oder... ein unheimlich starker Abgang

Drama | BR Deutschland 1973 | 86 Minuten

Regie: Michael Verhoeven

Eine junge Frau erlebt Unfreiheit und Demütigung. Schäbig ausgebeutet von ihrem Geliebten, erschießt sie diesen nach einer Abtreibung und kommt, erneut schwanger, vor ein Gerichtstribunal, dem sie aufsässig und störrisch trotzt, weil es im Namen der Gerechtigkeit an der Ungerechtigkeit ihres Lebens vorbeidenkt und -urteilt. In einem symbolischen Kraftakt ersteht eine Erlösungsvision: ins Gericht schwebt ihr Idol, der damalige "Eisprinz" Hans-Jürgen Bäumler, und entführt die Bloßgestellte in die Freiheit. Ein bemerkenswerter Film, der auf fehlende Entwicklungschancen im sozialen Ghetto und gesellschaftlichen Bezugsfeld sowie auf die Unfähigkeit institutionalisierter Hilfen durch Fürsorge, Justiz und Kirche verweist. Handwerklich gediegen, mit einer hervorragenden Hauptdarstellerin. Kein pathetischer und aufdringlicher Gefühlsappell, sondern auf Reflexion angelegt. (Fernsehtitel: "Ein unheimlich starker Abgang") - Sehenswert ab 16.

Filmdaten

Produktionsland
BR Deutschland
Produktionsjahr
1973
Produktionsfirma
Sentana/Bavaria
Regie
Michael Verhoeven
Buch
Michael Verhoeven
Kamera
Igor Luther
Musik
Franz Liszt · Richard Strauss · Procol Harum
Darsteller
Katja Rupé (Sonja) · Elmar Wepper (Manfred) · Ingold Platzer (Frau Gmeiner) · Wolfgang Fischer (Gufi) · Edwin Noel (Franz)
Länge
86 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 16.
Genre
Drama | Literaturverfilmung

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