Animation | USA/VR China 2016 | 96 Minuten

Regie: Jennifer Yuh

Weitere Fortsetzung der Animationsfilme um den Pandabären Po, der dieses Mal die Welt vor einem furchtbaren Kampfstier bewahren muss, der sich im Geisterreich mit der Lebensenergie seiner Gegner vollgesogen hat. Der einzige Weg, ihn zu stoppen, liegt darin, dass Po seine verspielte Verwandtschaft in selbstsichere Kung-Fu-Kämpfer verwandelt. Alle erzählerischen Stränge ummanteln dabei ein permanentes Action-Furioso, das mit fernöstlichen Klischee-Weisheiten garniert ist und auf ein putziges „Einer für alle“ hinausläuft. Formal punktet der dritte Teil vor allem durch die deutsche Synchronstimme von Hape Kerkeling und die atemberaubenden 3D-Animationen zwischen Escher und LSD, da im Jenseits keine Schwerkraft existiert. - Sehenswert ab 10.
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Filmdaten

Originaltitel
KUNG FU PANDA 3
Produktionsland
USA/VR China
Produktionsjahr
2016
Produktionsfirma
China Film Co./DreamWorks Animation/Oriental DreamWorks
Regie
Jennifer Yuh · Alessandro Carloni
Buch
Jonathan Aibel · Glenn Berger
Musik
Hans Zimmer
Schnitt
Clare De Chenu
Länge
96 Minuten
Kinostart
17.03.2016
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 10.
Genre
Animation
Externe Links
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Heimkino

Die Extras der DVD umfassen u.a. den Kurzfilm: Panda-Tatzen (2 Min.). Die umfangreichere BD enthält u.a. ein Feature mit im Film nicht verwendeten Szenen (8 Min.).

Verleih DVD
Fox (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Fox (16:9, 2.35:1, dts-HDMA7.1 engl., dts dt.)
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Dritter Teil der Animationsabenteuer um den kampfstarken Panda und seine Kung-Fu-Mitstreiter

Diskussion
Eigentlich kann Meister Shifu dem Panda Po und seinen tierischen Kampfgenossen nichts mehr beibringen. Es sei denn: Die Welt retten! Denn der weise Übervater Oogway hat sich ausgerechnet den schlagkräftigen, wenngleich auch ziemlich tumben Bären für dieses Unterfangen ausgesucht. Bei einem Scharmützel mit dem Oberbösewicht Kai hat Oogway im Geisterreich gerade sein ganzes Chi an ihn verloren. Kai hat inzwischen derart viel Lebensenergie von seinen Gegnern gesammelt, dass er wieder ins Reich der Lebendigen zurückstoßen kann. Das bedeutet für Po nichts Gutes. Augenblicklich ist Po allerdings noch viel zu sehr damit beschäftigt, sich über seinen wiedergefundenen Vater zu freuen. Ganz zum Leidwesen seines Ziehvaters, der Ente Mr. Ping, ist Pos Erzeuger Li Shan aufgetaucht, um ihn ins sagenumwobene Panda-Dorf mitzunehmen. Doch bald schon wartet auf Po die ultimative Herausforderung: Ausgerechnet er soll gegen den furchtlosen Kampfstier im Duell um die Zukunft der Welt antreten. Dass Pandas selten sind, ist kein Geheimnis. Nun sollen sie also auch noch Träger eines ganz besonderen Chi sein. Zumindest wenn es nach „Kung Fu Panda 3“ geht. Die Regisseure Jennifer Yuh Nelson und Alessandro Carloni haben den putzigen Tieren in der neuerlichen Fortsetzung besonders viel Raum zugeteilt. Nicht nur, weil sie so schön aussehen und im Ernstfall so agil sein können, sondern um endlich auch die Familiengeschichte von Po zu erzählen. Aber wie alle anderen Handlungsstränge ist auch dieser nur dramaturgisches Geplänkel für ein permanentes Action-Furioso. Schließlich sollen in dem unterhaltsamen Hollywood-Format keine ernsten Probleme behandelt, sondern in erster Linie Spaß und Zerstreuung transportiert werden. Daher sind sich Ziehvater und leiblicher Vater schnell sympathisch und darin einig, dass alles gut ist, wenn es nur dem Kind nützt. Erzähldramaturgisch viel wichtiger sind die erbaulichen Sätze aus der fernöstlichen Klischee-Schublade, über Karma, innere Werte und die Überwindung des Aggressiven durch die in der Ruhe gewonnene Kraft. Passend mit nett anzusehenden Kung-Fu-Meditations-Action-Posen unterlegt. Wer unbesiegbar werden will, heißt es hier ebenso naiv wie sympathisch, muss einfach nur das kultivieren, was einem die meiste Freude bereitet, und sei es das Klößchenessen oder Hang-herunter-kugeln. Selbst wenn es zum Sieg über das absolut Böse dann doch etwas Selbstlosigkeit und der Unterstützung des Geisterreiches bedarf, resultiert das meiste aus einem putzigen „Einer für Alle“. Wobei es einen wirklich erstaunlichen Merksatz gibt: Wer immer nur das macht, was er gut kann, wird nie vorwärtskommen. Na dann: ein Hoch auf die Experimentierfreudigkeit. Formal punktet der dritte Teil vor allem mit zwei Dingen: Hape Kerkeling und das Geisterreich! Auch wenn sich das deutsche Marketing unverständlicherweise auf die Hollywood-Sprecher von Jack Black bis Angelina Jolie einschießt, ist der (deutsche) Star des Films eindeutig Pos Synchronsprecher. Was Kerkeling aus der nuancenreichen Mimik des brillant animierten Pandas und aus dem nicht immer pfiffigen Dialogbuch herausholt, ist schlicht Weltklasse. Pos eigenwillige Mischung aus Tumbheit und Sinnsprüchen wird erst dank Kerkeling zu einem auch für Erwachsene weitgehend vergnüglichen Unterfangen. Die Geisterwelt ist in „Kung Fu Panda 3“ dabei mitnichten von Geistern erfüllt; einzig Oogway, Kai und Po sind mehr oder minder permanente Gäste dieses Zwischenreichs. Dafür existiert hier allerdings keine Schwerkraft. Alles befindet sich in einem stetigen „Flow“. Eine ideale Spielwiese für 3D-Animatoren. Während die Hier- und Jetztwelt des Films der überdurchschnittlichen Animationskunst hochbudgetierter Hollywood-Filme entspricht, bieten die Sequenzen in der Geisterwelt atemberaubende 3D-Spielereien, mit einem künstlerischem Anspruch irgendwo zwischen Escher und LSD – selbstredend, ohne die ohnehin Computerspiel-gestählten Kids zu überfordern.
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