Nona. If They Soak Me, I'll Burn Them

Schon das unruhige Knistern und Knacken der Tonspur klingt wie eine langsam auflodernde Flamme. Alles an „Nona: If They Soak Me, I’ll Burn Them“ strebt dem Wesen des Feuers entgegen. Der Film flackert in rätselhaften Farben, ist menschengemacht und doch merkwürdig unbeherrscht; mit der Hitze geht ein immer neuer Aggregatszustand einher; unentwegt verändert und verformt sich alles. Ein unsteter Film, halb Dokument, halb Fiktion, ganz und gar das Porträt einer einzelnen Person: Josefina Ramirez, der Großmutter der Regisseurin Camila José Donosos.

Diese alte Chilenin hat so viel Leben in sich aufgesogen, dass sie jetzt immerzu glüht und Energie in ihre Umwelt ausstrahlt. Sie trinkt und tanzt, sie berichtet von einer vergangenen Zeit und verkörpert diese. Früher hat sie im Widerstand gegen das diktatorische Pinochet-Regime gekämpft. Nach dem Tod von Allende baute sie Barrikaden und Molotow-Cocktails. Wie das mit den Brandsätzen geht, weiß sie immer noch; in der Einführung des Films präsentiert sie stolz ihre alten Fähigkeiten, die man scheinbar nicht verlernt, so wie Fahrradfahren.