Sympathy for the Devil

Action | USA 2023 | 90 Minuten

Regie: Yuval Adler

Ein Familienvater wird auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau von einem Mann mit teuflischen Zügen in seinem Auto mit einer Waffe bedroht. Der Fremde zwingt ihn, aus Las Vegas heraus und in die Wüste zu fahren. Die Motive des cholerisch-brutalen Mitfahrers bleiben dabei lange im Unklaren, bis sich herausstellt, dass beide womöglich doch etwas verbindet. Mit Elementen aus Psychothriller und Horrorfilm versetztes Nicolas-Cage-Vehikel, das durch seine Atmosphäre und düsteren Bilder überzeugt, als Geschichte aber ziemlich unausgegoren wirkt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
SYMPATHY FOR THE DEVIL
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2023
Produktionsfirma
Hammerstone Studios/Capstone Global/Signature Films
Regie
Yuval Adler
Buch
Luke Paradise
Kamera
Steven Holleran
Musik
Ishai Adar
Schnitt
Alan Canant
Darsteller
Nicolas Cage (Fahrgast) · Joel Kinnaman (Fahrer) · Alexis Zollicoffer (Kellnerin) · Cameron Lee Price (Polizist) · Oliver McCallum (Junge)
Länge
90 Minuten
Kinostart
09.11.2023
Fsk
ab 16; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Action | Horror | Thriller
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
DCM (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
DCM (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Mischung aus Thriller und Horrorfilm um einen Mann, der im Auto von einem Fremden bedroht und gezwungen wird, aus nebulösen Gründen aus Las Vegas heraus in die Wüste zu fahren.

Diskussion

Der Familienvater David (Joel Kinnaman) ist aufgeregt an diesem Abend. Er sitzt im Auto, will zu seiner schwangeren Frau ins Krankenhaus. Die Geburt soll bald beginnen. Sie ist angespannt, hat schon einmal ein Kind verloren. Aus dem Off ertönt Scott Walkers Song „The Old Man‘s Back Again“. Über Lautsprecher spricht David nochmal mit seinem kleinen Sohn, versucht möglichst ruhig zu bleiben. Er ist konzentriert, aber nicht panisch. Alles geht seinen Weg. Bis plötzlich ein Mann auf seiner Rückbank sitzt und eine Waffe auf ihn richtet. „Ich habe einen Familiennotfall“, versucht ihn David zu beschwichtigen. „Ich bin ihr Familiennotfall“, entgegnet der Fremde, und bedeutet ihm loszufahren.

Dass Nicolas Cage auch teuflische Züge hat, konnte er in über vierzig Leinwandjahren zur Genüge beweisen. Er ist stets in der Lage, den Betrachter mit seinem Wahnsinn anzuspringen. In seiner neuesten Rolle scheint er den Leibhaftigen höchstselbst zu verkörpern. Sein rotes Samtjackett passt jedenfalls dazu, und auch die beiläufige Brutalität, mit der er im Verlauf von „Sympathy for the Devil“ Menschen tötet. Wohin es geht und was er von dem armen Autofahrer will, erscheint in dem Thriller des israelischen Regisseurs Yuval Adler zunächst unklar. Erstmal raus aus dem nächtlichen Las Vegas mit seinem Lichtermeer und den verschlungenen Straßen, ab in die große dunkle Wüste.

Die Widerworte sitzen

Den Widersacher dieses Teufels spielt Joel Kinnaman, der zunächst ein biederer Vater zu sein scheint, der sich ganz auf die bevorstehende Niederkunft seiner Frau konzentriert. Und nicht zu wissen scheint, was da gerade mit ihm geschieht. Doch verblüffend beginnt er seinem teuflischen Antipoden Widerworte zu geben.

Die große Stärke dieses mit Elementen aus Psychothriller und Horrorfilm versetzten Nicolas-Cage-Vehikels sind die düsteren Bilder von Kameramann Steven Holleran, in denen man die aufgeladene Atmosphäre mit Händen greifen kann. Aber das Drehbuch von Luke Paradise wäre vermutlich deutlich aufregender, wenn die hochschwangere Gattin auch mit im Wagen säße. Stattdessen ruft sie bloß ab und zu aus dem Krankenhaus an, um zu fragen, wo ihr Mann bleibt. Da sie schon einmal ein Kind verloren hat, ist sie noch mehr im Stress, aber durch die Telefonleitung wirkt ihre Anspannung doch allzu vermittelt.

Was zunächst als motorisiertes Kammerspiel beginnt, verlagert sich schließlich auf äußere Schauplätze. Der Spannung verdankt sich den sozialen Situationen, die beide Männer außerhalb des Autos erleben: Wen wird der teuflische Mann mit dem Leben davonkommen lassen, wen wird er ohne erkennbaren Anlass umbringen, einfach so, aus bloßer Bösartigkeit?

Ein Meister im Grimassenschneiden

Nicolas Cage ist ein Meister im Grimassenschneiden. Schick sieht er überdies wieder aus; er will schließlich zu 100 Prozent Sex verkörpern, wie er zwischendurch mal sagt. Irgendwann begreift man, dass Passagier und Chauffeur doch etwas verbindet. Doch da hat einen Cage in seiner gewohnt hyperaktiven Art schon förmlich erdrückt. Einen überdrehten Schurken muss man wahrscheinlich überdreht spielen. Doch Nicolas Cage setzt immer noch einen drauf. Als Zuschauer muss man aufpassen, keinen Nervenzusammenbruch zu erleiden.

Als teuflisch gilt nicht jemand, der das Böse um seiner selbst willen tut, sondern jemand, der die Welt negiert, obwohl er selbst Teil davon ist. Der Cage-Mann hat in diesem Film ziemlich klassische Motive vorzubringen, die gar nicht mehr so diabolisch klingen. So wirkt das Ganze am Ende seltsam unausgegoren.

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