Noch
einige Ergänzungen zur Frage der Lehre, die im vergangenen Beitrag mit Helena Wittmann
angerissen wurde. Volker Pantenburg hat auf der schönen Archivseite der
Deutschen Film- und Fernsehakademie in einem Text über Farockis Lehrtätigkeit
berichtet (https://dffb-archiv.de/editorial/filme-sehen-harun-farocki-lehrer-dffb)
und dabei ein „manifestartiges Papier“ des Filmemachers vorgestellt. Vor kurzem
habe ich auch die schöne Fragment-Autobiografie von Farocki, „Harun Farocki.
Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig. Fragment einer Autobiografie: Schriften Band 1“
gelesen und hatte noch mehr mit seinem Denken, in dem ich immer auch einen
pädagogischen oder vermittelten Zugang spüre, selbst wenn ich mir nicht sicher
bin, dass ihm diese Begriffe so gefallen würden, zu tun. Gleichzeitig spüre ich
bei Farocki im Vermittelnden immer auch eine Fiktion und im Fiktionalen einen
essentiellen Bezug zum Realen. Damit ist auch gemeint, dass die Theoretisierung
bereits eine Praxis ist und andersherum. In vielerlei Hinsicht finde ich darin
zumindest der Papierform nach (etwas anderes bleibt mir nicht) einen idealen
Lehrer. Harun Farocki, das ist auch ein Lehrer von Angela Schanelec.