Die Produktion „Heaven's
Gate“ gehört zu den großen Mythen Hollywoods. Michael Cimino soll sich als
neuer Star am Regiehimmel unfassbare Freiheiten herausgenommen haben wie vor ihm
nicht einmal Orson Welles, das Studio United Artists soll durch den Misserfolg des
Films ruiniert worden sein, und das New Hollywood wurde unter den Trümmern
dessen begraben, was es einmal sein sollte: eine Neuformulierung von
Autorenschaft.
Beflügelt von seinem Erfolg
mit „The Deer Hunter“, für neun Oscars nominiert und mit fünf Trophäen
ausgezeichnet, nahm sich Cimino jenes Genres an, das wie kaum ein anderes für
das klassische Hollywood steht: Der Western erzählt in den von der Kritik als
Meilensteine des Genres kanonisierten Werken von der mühsamen, aber letztlich
erfolgreichen und notwendigen Besiedlung eines Kontinents. Zivilisation siegt
über Wildnis, die Weißen über die Wilden, die bis heute in der Filmkritik noch
regelmäßig als Indianer bezeichnet werden.
Cimino bezieht sich genau
darauf. Und er entmythologisiert, mit allen Mitteln eines hoch ambitionierten
Naturalismus. Was im Western seit jeher eine gewichtige Rolle spielte, der aus
dem Osten mi