Mit
einer doppelten Überraschung beginnt Christian Twentes Dokudrama, das dem
folgenreichsten und umstrittensten Denker des 19. Jahrhunderts zu seinem 200.
Geburtstag gewidmet ist: Gleich in der ersten Szene spaziert der betagte Karl Marx
durch die Gassen eines arabischen Städtchens: „Algier 1882“. Eine Fieberfantasie?
War Marx in Nordafrika? Was suchte er da? Zweite Überraschung: Mario Adorf verkörpert
den alten, bärtigen, knorrigen Marx prächtig, fügt sich auch trefflich in die Marx-Ikonographie.
In
Algier geht der Untergangsprophet des Kapitalismus zum Barbier, um sich den
wuchernden Bart ein klein wenig stutzen zu lassen, und danach entsteht beim
Fotografen dieses en face-Porträt,
das als Marx-Ikone noch heute in einigen Ländern der Welt hochgehalten wird: Ikone
eines Propheten, der die Geschichte als dramatische Aren