Im Rahmen des
Siegfried-Kracauer-Stipendiums veröffentlicht Lukas Foerster neben seinem
„Konfetti“-Blog auch sechs längere Essays. Sein erster Beitrag kreist um die
Dokumentaristin Sabine Herpich, deren Filme jenseits traditioneller
Verwertungswege ein Publikum suchen. In dem Werkstattgespräch geht es deshalb
auch immer wieder um die Frage, wie sich unter den aktuellen Bedingungen ein
unabhängiges Filmemachen realisieren lässt.
Sabine
Herpich hat bislang drei lange Dokumentarfilme fertiggestellt. „Neukölln-Aktiv“
(2012), ihr Abschlussprojekt an der HFF Potsdam-Babelsberg, drehte sie
gemeinsam mit Gregor Stadlober. Im Jahr 2014 entstand in Zusammenarbeit mit
Diana Botescu der Film „Zuwandern“, zwei Jahre später „David“ (2016). So
unterschiedlich die Filme sind, formen sie sich doch zu einem in Deutschland
einmaligen, aber bislang leider weitgehend unsichtbaren Werk.
Der Debütfilm
„Neukölln-Aktiv“ ist ein Institutionenportrait. Der Titel bezieht sich auf den Namen
einer unter anderem vom Berliner Jobcenter geförderten so genannten
Aktivierungsmaßnahme mit dem Ziel, jungen Männern „mit vielfältigen
Schwierigkeiten“ (so ein