Mit einem stillen Lächeln im Gesicht sitzt Félicité in dem kleinen, zur Straßenbar umfunktionierten Hof. Mit den Musikern im Rücken beginnt die große Frau zu singen, wobei sie genau beobachtet, wie das Parlieren, Schimpfen und Trinken der Zuhörer von ihrer Stimme angetrieben wird. Alle sprechen durcheinander, Félicités Gesang spricht zu allen. Einen treibt sie dabei besonders an: Tabu, einen ausufernden Mann, der auch an diesem Abend wieder die Klappe aufreißt und am nächsten Morgen kleinlaut bei Félicité auf der Schwelle steht, um ihren Kühlschrank zu reparieren. Félicité lebt in den Armenvierteln der 10-Millionen-Stadt Kinshasa, wo der Dampf des verbrannten Mülls in den Himmel steigt und die Menschen in den flachen Hütten von der Hand in den Mund leben. Hier geht es Félicité mit ihren Engagements als Sängerin noch verhältnismäßig gut. Doch dann erreicht sie ein Anruf aus dem Krankenhaus, wo ihr Sohn Samo nach einem Motorradunfall mit einem offenen Beinbruch liegt.