Eine Lieblingsszene aus einem
Lieblingsfilm: „Leave Her to Heaven“ („Todsünde",
1945, Regie John M. Stahl, Musik Alfred Newman), nach einer guten Stunde. Ellen
Berent (Gene Tierney) blickt auf Richard Harland (Cornel Wilde), ihren Mann.
Gerade hat sie, das weiß sie und das Publikum, den Tod von Richards Bruder
verursacht. Ihr Mann, der noch nichts weiß, aber bereits einiges ahnt, sitzt
traurig und verloren auf den Klippen am Meer. Ellen blickt zunächst aus dem
Fenster des gemeinsamen Hauses, hoch aufgerichtet, mit unbewegter Miene. Dann
tritt sie, während die zunächst stürmisch aufbrausende Musik langsam abklingt,
vor die Tür, gekleidet in einem im Stil einer Uniform designten Morgenmantel.
Es folgt ein weiterer Schnitt auf Richard, aus Ellens Perspektive, und dann eine
Großaufnahme der Frau. Sie hebt die Hand an den Mund und möchte ihm etwas
zurufen. Doch anstatt ihrer Stimme hört man zwei gedämpfte Töne eines
Blasinstruments (vermutlich ein Horn).
Die Musik ersetzt die Stimme.
Paradoxerweise fungiert der Klang des Instruments gleichzeitig als ein Surrogat
der sprachlichen Artikulation und als eine Bezeichnung für die Unfähigkeit der
Frau, ih