Mit den „Simpsons“ erzählt
Matt Groening seit 1989 kontinuierlich davon, in welchem Zustand sich die
US-amerikanische Gegenwartsgesellschaft befindet. Mit „Futurama“ (1999-2003,
2008-2013) spekulierte er darüber, in welchem Zustand die Welt im 31.
Jahrhundert sein wird. Mit seiner neuen Serie „Disenchantment“ begibt er sich
nun in die Vergangenheit, ins mittelalterliche „Dreamland“. Das besitzt eine
gewisse Konsequenz, und wenn man die Frage, wie das Mittelalter wirklich war, nicht
ganz so ernst nimmt, bietet die neue Animationsserie ähnliche Voraussetzungen
wie die ferne Zukunft: So wie Science Fiction über die Zukunft spekuliert, um
die Gegenwart zu diagnostizieren, so können auch Erzählungen, die bevorzugt in
einem fiktiven finsteren Mittelalter verortet sind (wie etwa auch „Game of
Thrones“), ebenfalls Aussagen darüber treffen, wie es um unsere Welt heute bestellt
ist.