Seit seiner Gründung 1991 begleitet das Festival des
Osteuropäischen Films in Cottbus die gesellschaftlichen Transformationen in
Osteuropa, hinterfragt einseitige Geschichtsbilder und will neugierig auf
andere Sehweisen machen. Dieses Jahr stand besonders die Ukraine mit
ideologisch wie formal höchst unterschiedlichen Filmen im Fokus. Eine Passage
durch den 28. Festivaljahrgang (6.-11.11.2018).
Die zwei wichtigsten Preise beim
Festival des Osteuropäischen Films in Cottbus gingen 2018 nach Russland. Die
„Lubina“ (Sorbisch für „Die Liebreizende“) für den besten Film und der Preis
der ökumenischen Jury erhielt „Ayka“
von Sergey Dvortsevoy: Die Titelheldin ist eine junge kirgisische
Arbeitsimmigrantin in Moskau, die mit ihrem neugeborenen Kind in einem
überfüllten, armseligen Haus lebt, in dem Betten an illegale Arbeitssuchende
vermietet werden. „Ayka“ ist ein schonungsloser Film, bei dem die Kamera immer
ganz nah an der Protagonistin und ihren elenden Lebensverhältnissen bleibt. Auch
der Regie-Preis ging an einen Russen: Ivan I. Tverdovskiy gewann für seinen
dritten Spielfilm