Verschwörungs- und
Paranoia-Filme beschäftigen das Kino von Anfang an. Doch Mitte der
1990er-Jahren explodiert das Genre regelrecht, auch unter Rückgriff auf „unzuverlässige“
Erzählstrategien. Der Medienwissenschaftler Henry M. Taylor ist diesem Phänomen
in einer umfangreichen Studie nachgegangen und deckt eine tiefe Verunsicherung über
gegenwärtige Entwicklungen auf.
Es ist ein weites Feld, das
der Medienwissenschaftler Henry M. Taylor in seinem Buch „Conspiracy! - Theorie und Geschichte des Paranoiafilms“ aufblättert. Das Buch, seine Habilitationsschrift
an der Uni Konstanz, umfasst über 500 Seiten Text, zahlreiche Fotostrecken und
50 Seiten Anhang. Wie schwer sich dieses Thema bändigen lässt, erkennt man schon
daran, dass Taylor allein 120 Seiten für die Einleitung und die Klärung der
Grundbegriffe „Verschwörung“ und „Paranoia“ und ihrer Relevanz fürs Kino
benötigt. Darin werden diverse Aspekte des Themas aufgefächert, historisch
betrachtet sowie Thesen und Ziele der Publikation erläutert. Was allerdings auch
dazu führt, dass in der Einleitung schon das Spannendste vorweggenommen wird.