Am 1. April
startet der „Caligari“-Preisträgerfilm „La Casa Lobo“ („Das Wolfshaus“) von Cristóbal León und Joaquín Cociña in den deutschen Kinos. Der hochartifizielle Puppenfilm handelt
von den Angstträumen einer jungen Frau namens Maria, die verzweifelt
versucht, einem unheimlichen Haus zu entkommen. Der Raum wie die Figuren
unterliegen einer endlosen Abfolge von Verwandlungen, deren düstere Wucht und
Rasanz einen enormen Sog entwickelt.
Ein
kurzer Propagandafilm nimmt die Zuschauenden zu Beginn mit in die Gemeinschafft
frommer Deutscher im Süden von Chile: Ihr Motto „Helfen macht glücklich“ dringt
aus jedem der stimmungsvollen Archivbilder. Der Erzähler ist bemüht, die
negativen Gerüchte, die sich um seine Kolonie ranken, zu zerstreuen.
Doch auch
ohne expliziten Verweis ist der Bezug auf die 1961 von Paul Schäfer gegründete
Sekte „Colonia Dignidad“ offensichtlich. Während der Pinochet-Diktatur war die
Colonia Dignidad an Kindesentführungen, Missbrauch, Folter und Morden beteiligt.
Die kunstvolle Stop-Motion-Animation ergründet die Traumata, die die Sekte
hinterlassen hat. In Form einer albtraumhaften Parabel erzählt