Der 1977 in Bukarest
geborene Regisseur und Drehbuchautor hat sich seit seinem Spielfilmdebüt „The
Happiest Girl in the World“, das 2009 bei der „Berlinale“ lief, mit Filmen wie
„Aferim!“ und „Scarred Hearts“ zu einer international wahrgenommenen Stimme des
rumänischen Autorenfilms entwickelt. In „Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren
in die Geschichte eingehen“ (Kinostart: 30.5.), erzählt er von einem
Theaterprojekt, in dem sich eine junge, engagierte Regisseurin mit dem
rumänischen Antisemitismus und der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg befasst
– und damit auf heftige Widerstände stößt. Ein kluger, vielschichtiger Film
darüber, wie Geschichte geschrieben wird, und
über die Rolle der Kunst.
Ich muss gestehen, dass mich Ihr Film sehr beeindruckt
hat. Er ist sehr kraftvoll und bewegend…
Radu
Jude:
(unterbricht): Ich erzählte einem Freund von mir, dass ich zum Filmfest nach
Hamburg fahren würde. Er meinte daraufhin, dass den Deutschen der Film sicher
gefallen würde, weil sie in der Nazizeit nicht die einzigen Barbaren waren…