Der Berliner Lars Eidinger ist einer der herausragenden deutschen
Schauspieler. Mit Thomas Ostermeiers Inszenierungen von „Richard III.“
und „Hamlet“ wurde er berühmt, in Filmen wie Maren Ades „Alle Anderen“
oder „Personal Shopper“ von Olivier Assayas beeindruckte er ebenso wie
als Psychopath in „Tatort“-Krimis oder in Serien wie „Babylon Berlin“
und „SS-GB“ – und in satirischen Fernsehformaten.
Wollten Sie immer schon Schauspieler werden?
Eidinger:
Ich glaube, ja. Ich kann mich zumindest nicht an eine Zeit erinnern, wo
ich den Wunsch nicht gehabt hätte. Vielleicht konnte ich es am Anfang
noch nicht so formulieren, es nicht so konkret festmachen an dem Beruf
„Schauspieler“. Ich wollte immer Künstler werden, und so sehe ich mich
eigentlich auch. Ich merke halt, dass ich mich in der Schauspielerei am
besten ausdrücken kann. Im Grunde genommen geht es um eine Form von
Expressivität oder Kreativität. Es ist schon faszinierend, wenn man
etwas gefunden hat, bei dem man sich uneingeschränkt ausdrücken kann.