Berühmt wurden Hans-Georg Ullrich (geb. 1942) und Detlef Gumm (geb.
1947) durch ihre Langzeitdokumentation "Berlin – Ecke Bundesplatz"
(1987 – 2012). Aber ihr künstlerisch-publizistisches Lebenswerk ist weit
umfassender: In ihrer Firma "Känguruh Film" entstanden mehr als 120
Produktionen, vorwiegend Filme über Lebenswelten jenseits
marktschreierischer Schlagzeilen. Aus diesem Füllhorn hat Herausgeberin
Klaudia Wick fünf Beispiele ausgewählt, die einen Bogen schlagen von
ersten Etüden bis zu Gesellschaftsbildern aus der Zeit nach der
deutschen Vereinigung. In allen Filmen wird das Credo der
Dokumentaristen deutlich: "Geschichte baut sich aus Alltag zusammen."
Die Momentaufnahme als Kernstück zeithistorischer Entdeckung. Keine
Bebilderung ideologischer Thesen, sondern waches Interesse für das, was
da ist. Wirklichkeit als Quelle der Wahrheit. Ullrich und Gumm schärfen
den Blick, ohne ihn zu verengen. Sie dokumentieren, ohne zu richten.
Die
früheste Arbeit (im Bonusmaterial) ist "Geschichten vom Alltag – Hotels
und Gaststätten" (1974), in dem sie einen Bierkutscher, eine
Striptease-Tänzerin, eine Hausdame, einen Oberkellner un