Als ich Marie, eine gute Freundin, nahe an meinem Herzen gebaut, zum letzten Mal sah, gab es vieles, was ich nicht sagen konnte. Einiges bringe ich seither in meiner Erinnerung in Formulierungen. Es lebt in mir als Ungesagtes. Ich behalte diese Worte, die ich nicht sagte, um eine Möglichkeit im Abgeschlossenen zu finden, eine Zukunft in der Vergangenheit. Als könnte ich etwas rückgängig machen, weil es in mir immer noch etwas gibt, was nicht gesagt wurde. Als wäre das noch nicht gesprochene Wort ein mögliches anderes Leben. Ein Geheimnis, das ich in mir hüte, um immer wieder von vorne beginnen zu können. Schon immer hatte ich Probleme, mir der Konsequenz eines einmal gesagten Satzes bewusst zu sein. Für mich existierten da hunderte andere Sätze, deren Nicht-Existenz sich für mich viel dringlicher anfühlte. Als wäre die einzig endgültige Entscheidung, dass ich nichts oder alles auf einmal sagen würde. Vielleicht hat es mich deshalb immer so bewegt, wenn ich in Robert Bressons Notizen gelesen habe: „Der Tonfilm hat die Stille erfunden.“