1. Teil: Eine Bestandsaufnahme aus Deutschland
Von Reinhard Kleber
Schon oft ist das Kino totgesagt worden. Erst sollte ihm das Fernsehen, dann Video, dann das Internet den Garaus machen. Aktuell setzt eine Allianz aus Streaming-Diensten, Video on Demand, TV-Serien-Hype, Games und Virtual Reality das 122 Jahre alte Medium unter Druck. Erst kürzlich behauptete Michael Kötz, Leiter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg sowie des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen, das Internet habe »nachhaltig den existenziell-technischen Grund für die Notwendigkeit des Ortes Kino beseitigt«. Es gibt hierzulande aber Kinoenthusiasten, die dieser These widersprechen. Sie glauben an die Magie der großen Bewegtbilder, sie haben den Mut, neue Filmtheater zu bauen oder alte zu renovieren, entwickeln frische Konzepte, um Besuchergruppen zurückzuholen oder um neue zu erschließen.
»Ein Labor für das Kino von morgen«
Allen Unkenrufen und Spekulationen zum Trotz stellt sich die Lage der deutschen Kinobranche derzeit gar nicht so schlecht dar. Nach den Einbußen des Vorjahrs haben sich die deutschen Lichtspielhäuser 2017