Antje Vollmer und Hans-Eckhardt Wenzel haben dem DEFA-Regisseur
Konrad Wolf eine prachtvolle Biografie gewidmet, in dem Wolfs
Kriegserfahrungen, aber auch seine Herkunft und insbesondere sein Vater
Friedrich Wolf eine bedeutende Rolle einnehmen.
Die Edition „Konrad
Wolf. Chronist im Jahrhundert der Extreme“ ist eine Augenweide. Die
Originalausgabe nummeriert und auf 4.444 Exemplare limitiert, gebunden in
rustikales Naturleinen mit grober Struktur, von einem dunkelroten Schuber
umgeben (Gestaltung: Victor Balko). Die von Antje Vollmer geschriebenen Kapitel
stehen auf weißem Grund, die von Hans-Eckardt Wenzel auf grauem, wobei der
graue Grund so dezent ist, dass man ihn kaum vom weißen unterscheiden kann.
Diese Nähe macht durchaus Sinn. Vollmer und Wenzel waren sich, wie schon bei
ihrem 2015 erschienenen Buch über Rainer Werner Fassbinder, „Hinter den Bildern die Welt“, sehr einig, was sie
mit ihrem neuen Werk über Konrad Wolf
erreichen wollten: Sie sehen in Wolf ein Beispiel jener Würde, die sie in
Zeiten großer Destruktivität gegen das Vergessen und Verdrängen zu verteidigen
suchen.