Das Drama des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof überstrahlte am Ende den Wettbewerb der „Berlinale“. In „Es gibt kein Böses“ geht es um Schuld und Entscheidung, Moral und Staatswillkür, aber auch um individuelle Freiheit und ihre Bedrohung sowie den Kreislauf des Lebens.
Bei der Pressekonferenz zu dem Wettbewerbsfilm „Es gibt kein Böses“ blieb der Platz des Regisseurs leer; nur ein Namensschild deutete darauf hin, dass er trotzdem im Mittelpunkt des Interesses stehen würde: Mohammad Rasoulof. Im September 2017 hatten iranische Behörden seinen Pass einbehalten, als er vom Telluride Film Festival nach Teheran zurückkehrte. Man warf ihm „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Propaganda gegen die islamische Regierung“ vor – unhaltbare Anschuldigungen, die Künstler im Iran mundtot machen sollen.
Im September 2019 wurde Mohammad Rasoulof zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, die er aber noch nicht angetreten hat. Hinzu kommt ein zweijähriges Reiseverbot.