Die Startverschiebung des neuen James-Bond-Films „Keine Zeit zu sterben“, den der Weltvertrieb vorsorglich vom 2. April in den Herbst
platzierte, war Anfang März der erste Warnschuss der damals noch fernen Corona-Pandemie.
Dann der Schock: Seit 17. März sind flächendeckend alle Kinos in Deutschland
geschlossen. In der Branche grassiert seitdem eine extreme Unsicherheit, wie es
weitergehen wird. Das lukrative Ostergeschäft fällt komplett aus; Kinobesitzer
und Verleiher gehen von einem längeren Shutdown als bis zum 19. April aus; viele
rechnen erst Mitte Mai mit einer Wiedereröffnung ihrer Kinos, manche befürchten
sogar, dass es bis in den Juni dauern könnte. Die Starttermine vieler neuer
Kinofilme wurden jedenfalls schon bis in den Sommer verschoben. Für die rund
700 Lichtspielhäuser stellt diese Situation eine riesige Bedrohung dar, vor
allem für die Arthouse-Filmtheater. Es geht schlicht um ihre Existenz. Schätzungen
taxieren den Verlust der Kinos auf bis zu 17 Millionen Euro pro Woche; bei den
Arthouse-Kinos rechnet man mit knapp 3 Millionen Euro pro Woche.