Im Südosten
von Berlin entstand im Frühjahr 1920 aus einer Flugzeugwerft die Johannisthaler
Filmstadt Gmbh (Jofa), das weltgrößte Filmatelier, in dem von „Hamlet“ bis in
die Wende-Zeit hinein unzählige Filme entstanden. Wolfgang May erweckt die
70-jährige Geschichte von Berlins vergessener Traumfabrik mit einem opulenten,
reich bebilderten Buch zu neuem Leben.
Der
Umschlag leuchtet in einem warmen Blau, der Titel in schmalen roten Lettern. Im
Hintergrund, fast unsichtbar, ist ein Filmstreifen mit Performationslöchern
mehr zu ahnen als zu sehen. Auf ein Szenenfoto haben die Gestalter verzichtet,
vielleicht spielte die Qual der Wahl eine Rolle; schließlich entstanden in den
Ateliers, um die es geht, Hunderte mehr oder weniger berühmter Produktionen. Es
mag aber auch sein, dass das Fehlen eines Titelfotos symbolisch gemeint ist:
Denn im Gegensatz zu Babelsberg am südwestlichen Rand von Berlin ist die
Filmstadt Johannisthal im Berliner Südosten heute kaum noch jemandem ein
Begriff.