Für den aus einer jüdischen Familie stammenden Regisseur Vadim Perelman,
der in Kiew geboren wurde, aber im Westen aufwuchs, war sein Film
„Persischstunden“ ein Herzensanliegen.
Die außergewöhnliche Geschichte erzählt von einem gefährlichen
Täuschungsmanöver, mit dem ein jüdischer Belgier in einem Lager die
Protektion eines SS-Offiziers erlangt.
Inwieweit entspricht diese unglaubliche
Geschichte den Tatsachen?
Vadim Perelman: Mein
Drehbuchautor Ilya Zofin hat davon als Jugendlicher in der
Sowjetunion in einer deutschsprachigen Zeitung gelesen. Erst später stellte
sich heraus, dass die Kurzgeschichte „Erfindung einer Sprache“ von Wolfgang Kohlhaase aus dem Jahre 1952 dafür die Grundlage war, aber auf wahren
Begebenheiten beruhen soll. In seiner Tragik und großen emotionalen Wucht hat dieser
Text mich umgehauen. Ich habe dann weitere Fragmente