Unter den Neustarts beim Streaminganbeiter MUBI finden sich im Oktober unter anderem Werner Schroeters umstrittene
„Malina“-Verfilmung, Weimarer Kino von Fritz Lang und G.W. Pabst, eine
Einlassung auf das Faultier und Roger Corman.
Ist „Malina“ ein gescheitertes Produkt
aus Größenwahn und diversen künstlerischen Über-Egos (Werner Schroeter,
Elfriede Jelinek, Isabelle Huppert)? Oder eine
gerade in ihrer Radikalität und Eigenständigkeit herausragende
Literaturverfilmung, wie sie nicht nur im deutschen Kino kaum je zustande
kommt? An dem 1991 gedrehten Film nach dem Roman von Ingeborg Bachmann schieden
sich seinerzeit alle Kritikergeister, und in den 30 Jahren seither hat sich an
der Rezeption des extravaganten Werks wenig geändert. Grund genug, um den Film
über eine namenlose österreichische Schriftstellerin, ihre Wahrnehmung der
Liebe – als persönliche Erfahrung, vor allem aber als Konstrukt – und ihren
Wahnsinn neu zu entdecken, wie es der Streaming-Anbieter MUBI im Oktober tut.