2021 wird ein Jahr des Wartens, das lässt sich mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen: Warten auf die Impfungen gegen das Coronavirus, warten auf ein Ende der Pandemie, warten auf einen Neuanfang. Das stärkt noch einmal deutlich die Theorie, dass das Leben ohnehin zum großen Teil aus Warten besteht, eine philosophische These, der sich das Kino durchaus anschließen könnte. Zahllose Filme thematisieren Wartephasen oder gewinnen Spannung aus der Erwartung von bestimmten Ereignissen, in anderen setzt ein belohntes oder auch nicht belohntes Warten der Figuren beim Zuschauer Wechselbäder der Gefühle frei.
Zum Auftakt des Jahres 2021 drehen sich die Fragen des Januar-Gewinnspiels um das Warten im Kino:
Frage 1: Das Warten auf Testergebnisse kann zu den emotional aufreibendsten Formen des Wartens gehören. Besonders gilt das, wenn es sich um medizinische Tests handelt und die Gewissheit über den Gesundheitszustand an eine bestimmte Zeitspanne geknüpft ist. Agnès Vardas Film „Mittwoch zwischen 5 und 7“ umfasst sogar nur die zwei Stunden, die eine junge Sängerin auf das Ergebnis einer Krebsuntersuchung wartet. Wie heißt die Hauptfigur des Films?
Frage 2: Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt (dessen Geburtstag sich im Januar 2021 zum 100. Mal jährt) verarbeitete 1958 sein Filmskript zu „Es geschah am hellichten Tag“ zum Roman „Das Versprechen“. In diesem wartet der ermittelnde Kommissar anders als im Film vergebens an einer Tankstelle darauf, dass der von ihm gesuchte Kindermörder irgendwann wieder vorbeikommt. Welcher amerikanische Schauspieler verfilmte diesen Roman 2001 und behielt dabei auch Dürrenmatts präferiertes Ende bei?
Frage 3: Vom vergeblichen Warten handeln auch die diversen Versionen von „Love Affair“, bei denen die Wiedervereinigung zweier Liebender auf dem Empire State Building durch einen Unfall vereitelt wird und einer von ihnen nach Ablauf der verabredeten Zeit den falschen Schluss zieht (zum Glück gibt das Schicksal den beiden schlussendlich noch eine weitere Chance). In der zweiten Verfilmung von 1957, „Die große Liebe meines Lebens“, spielte Cary Grant die männliche Hauptrolle. Welche Darstellerin war seine Partnerin in dem Film?
Teilnehmer des Gewinnspiels schreiben bitte eine Mail an redaktion@filmdienst.de mit dem Betreff „Warten“, Antworten auf die drei Fragen und einer Angabe, welcher Film im Fall des Gewinnens gewünscht wird – und dort, wo es beide Möglichkeiten gibt, ob es die DVD oder die Blu-ray sein soll. Bitte vergessen Sie außerdem auch nicht Ihre Postadresse, damit die Gewinne auch verschickt werden können.
Viel Erfolg!
Teilnahmeschluss
ist der 31. Januar 2021.
Zu gewinnen gibt es hochwertige DVDs und Blu-rays:
Exil (DVD, Erscheinungstermin: 22.1., Anbieter: Alamode)
Ein vielschichtiges Paranoia-Drama über einen Medizintechniker aus dem Kosovo, der sich nach Jahrzehnten im deutschen Exil in seiner neuen Heimat zusehends ausgegrenzt fühlt (Regie: Visar Morina, mit Misel Maticevic, Sandra Hüller, Rainer Bock, Thomas Mraz). Achtung: Der Film erscheint nur auf DVD!
Hier geht es zur Kritik von „Exil“
- Max und die wilde 7 (DVD/Blu-ray, Erscheinungstermin: 15.1., Anbieter: Leonine)
Eine spannende und kindgerechte Detektivgeschichte um einen 9-Jährigen, der mit einer Rentnerclique eine Einbruchserie auf einer Altenheim-Ritterburg aufklären will (R: Winfried Oeslner, mit Jona Eisenblätter, Uschi Glas, Günther Maria Halmer, Thomas Thieme).
Hier geht es zur Kritik von „Max und die wilde 7“
- Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden (DVD, Erscheinungstermin: 14.1., Anbieter: Neue Visionen)
Ein surrealistisch verschachtelter Film über einen Psychiater, der bei einer Zugfahrt die Mitreisenden zu Erinnerungen motiviert, was zwischen schwarzem Humor und Elementen aus Thriller und Horrorfilm ein labyrinthisches Gespinst entwirft (Regie: Aritz Moreno, mit Luis Tosar, Pilar Castro, Ernesto Alterio, Quim Gutiérrez). Achtung: Der Film erscheint nur auf DVD!
Hier geht es zur Kritik von „Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden“
- Persischstunden (DVD/Blu-ray, Erscheinungstermin: 29.1., Anbieter: Alamode)
Ein bewegendes Drama über einen jüdischen Belgier, der sich 1942 als Perser ausgibt, um der Exekution zu entgehen, und gezwungen ist, sich Vokabeln ausdenken, als ein ranghoher Nazi ihn als Farsi-Lehrer abkommandiert (Regie: Vadim Perelman, mit Nahuel Pérez Biscayart, Lars Eidinger, Jonas Nay, Leonie Benesch).
Hier geht es zur Kritik von „Persischstunden“
- Schlingensief– In das Schweigen hineinschreien (DVD, Erscheinungstermin: 29.1., Anbieter: Weltkino)
Ein dokumentarisches Porträt über den multimedialen Künstler und Performer Christoph Schlingensief, der ausschließlich über kongenial montiertes Bildmaterial das die Persönlichkeit des Künstlers zwischen Theater, Film, Oper, Kunst und politischem Diskurs plastisch greifbar werden lässt (Regie: Bettina Böhler). Achtung: Der Film erscheint nur auf DVD!
Hier geht es zur Kritik von „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“
Für Teilnehmer des Dezember-Gewinnspiels hier die richtigen Antworten zum Filmrätsel um Ludwig van Beethoven:
1. Uhrwerk Orange
2. Isao Takahata
3. Gary Oldman
Foto oben aus „Zwölf Uhr mittags“ (StudioCanal)