„Mani pulite“, also „saubere Hände“,
meint in Italien das, was man bei uns als „weiße Weste“ bezeichnen würde: moralische
Integrität. Ein eklatanter Mangel dieser Integrität im Polit-Betrieb war der
Anstoß für weitreichende juristische Untersuchungen gegen Korruption,
Amtsmissbrauch und illegale Parteifinanzierung, die Italien Anfang der 1990er
politisch durchrüttelten und unter dem Schlagwort „Mani Pulite“ in die Geschichte
eingingen: Die Abrechnung mit der politischen Elite leitete das Ende der
sogenannten „Ersten Republik“ ein, des seit Ende des Zweiten Weltkriegs
etablierten politischen Systems, und führte zu einer Umstrukturierung der Parteienlandschaft und des Polit-Betriebs,
die die folgenden Jahrzehnte prägen sollte.
Mit ihrer Serien-Trilogie „1992“, „1993“
und „1994“, die nun als komplette Serien-Box vorliegt, lassen die Serienmacher
um Giuseppe Gagliardi und Claudio Noce (Regie) und