Das 38. Filmfest München (1.7.-10.7.2021) hatte mit
dem regnerischen Wetter zu kämpfen, bewies sich aber ansonsten als attraktive
Feier der Filmkultur pünktlich zur Wiedereröffnung der deutschen Kinos. Trotz
vieler Einschränkungen und Kompromisse zeigte sich das Festival in gelungener
Form, auch wenn die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung auf die
Nach-Corona-Zeit verschoben wurde.
Die Erzählung muss
weitergehen, da kennen die Männer im Gefängnis MACA in der Elfenbeinküste kein
Pardon. Für den jungen Neuankömmling in dem berüchtigten Knast wird schon sein
erster Tag zur Frage von Leben und Tod, als ihn das Oberhaupt der Gefangenen
zum neuen „Roman“, dem Geschichtenerzähler, bestimmt. Im MACA haben die
Insassen das Regiment übernommen, die Wachen beschränken sich darauf, das
Treiben der Häftlinge von außen zu beobachten, und mischen sich nicht ein. So
gibt es in Philippe Lacôtes „La nuit des rois“ auch keine Widerrede, als der Boss
der Kriminellen sich den jungen Taschendieb in sein Gebäude holen lässt. In der
Hierarchie des Knastes lebt der Neue nun nur noch seiner Funktion, und das in
der