Als Drehbuchautor ist der Däne Anders Thomas Jensen für die Auseinandersetzung mit existenziellen Grenzsituationen
wie auch für seinen schwarzen Humor bekannt. In dem von ihm auch selbst
inszenierten Film „Helden der Wahrscheinlichkeit“ (ab 23.9. im Kino) erzählt er von einem
U-Bahn-Unglück, das die Familie eines Soldaten auseinanderreißt und einen exzentrischen
Mathematiker und dessen Hacker-Freunde mit einer Verschwörungstheorie auf den
Plan ruft. Ein Gespräch über Wahrscheinlichkeiten, Spiele mit Genre-Grenzen und
den Wert von Humor.
Zufall oder Schicksal? An was glauben Sie?
Anders
Thomas Jensen:
An den Zufall, das macht Sinn. Ich habe bisher keinen Beweis für das Schicksal
gefunden. Die Idee, dass da eventuell ein Gott die Fäden ziehen würde, versetzt
mich in Angst. Es ist allerdings nicht einfach zu akzeptieren, dass sogar
unsere eigene Existenz vom Zufall bestimmt ist.
Was war der Ursprung dieser doch sehr skurrilen
Geschichte?
Jensen: Die von Mads Mikkelsen gespielte
Figur des Markus. Ein Typ, der völlig fertig ist und nicht mehr weiß, was das
Ganze soll, der seine Gefühle unter Verschluss hält und seinen Glauben verloren
hat.