Stella (Adele Neuhauser) war lange eine Instanz in Sachen Beauty; als Schönheitsratgeber-Bestsellerautorin und mit ihrer Kosmetiklinie "Faltenfrei" vermittelt sie Leserinnen/Kundinnen, wie man den Spuren des Alters erfolgreich zu Leibe rückt - und was könnte es Wichtigeres im Leben einer Frau geben, als die straffe Fassade zu erhalten?
Doch allmählich wird Stella selbst von der Zeit eingeholt; ihre Verkaufszahlen gehen zurück, und die ultimative Demütigung droht, als ihr Verlag ihr Bild nicht mehr aufs Cover ihres neuen Buchs packen mag, weil man sie zu alt findet, und ihr Ehemann sie scheinbar wegen ihrer jungen Assistentin sitzen lässt.
Mit einer operativen "Generalüberholung" will Stella Abhilfe schaffen. Doch dann passiert während der OP ein kleiner Unfall, und nach dem Aufwachen kann Stella plötzlich hören, was ihre Mitmenschen so denken. Was keine sehr nette Erfahrung ist, aber die angezählte Beauty-Expertin allmählich dazu bringt, über ihre Prioritäten im Leben ernsthaft nachzudenken.
Der Film variiert das einst in "Was Frauen wollen" erprobte Komödien-Thema, um bissig den Schönheits- und Selbstoptimierungswahn auf die Schippe zu nehmen, und kann dabei auf seine wunderbare Hauptdarstellerin bauen, die zunächst mit Gusto die ganze Oberflächlichkeit ihrer Figur, dann deren langsame Läuterung herausarbeitet. Das punktgenaue, urkomische Mienenspiel der Neuhauser, wenn sie die Reaktionen ihrer Figur auf die Gedanken ihrer Mitmenschen zeigt, macht eindrücklich deutlich, warum große Schauspielerinnen kein Botox brauchen.