Im Frühjahr 1945 herrschte in der Schweiz Aufbruchsstimmung. Endlich wieder Frieden. Voller Optimismus starten die Fabrikantentochter Klara (Annina Walt) und ihr Bräutigam Johann (Max Hubacher) in eine gemeinsame Zukunft. Auch Egon (Dimitri Stapfer), Johanns Bruder, hofft auf einen Neuanfang im zivilen Leben, nachdem er in den Kriegsjahren an der Grenze als Wachposten unterwegs war. Alle Zeichen stehen auf Neubeginn, doch der Frieden hält zahlreiche politische und wirtschaftliche Herausforderungen bereit, da sie sich gleichermaßen der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit wie der Gestaltung der Zukunft stellen müssen.
Die 23-jährige Klara arbeitet in einem Flüchtlingsheim. Dort trifft sie auf Kinder und Jugendliche, die das KZ überlebt haben. Diese Begegnung erschüttert ihren Glauben an das Gute im Menschen und löst einen heftigen Konflikt mit ihrer Familie und ihrem Ehemann aus. Klaras Gerechtigkeitssinn verbindet sie mit ihrem Schwager Egon. Der ehrgeizige Bundesbeamte stellt sich in den Dienst seines Landes. In die Schweiz geflüchtete Nazis sollen nicht ihrer gerechten Strafe entgehen. Nicht jeder sieht das so.
Die sechsteilige Miniserie „Frieden“ betrachtet mittels einer Familiengeschichte ein wichtiges Stück Schweizer Historie, das in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist. Es ist eine Geschichte über den Verlust der Unschuld.
Ursprünglich war „Frieden“ als Spielfilm geplant; doch die Recherche erbracht eine solche Materialfülle, dass eine Miniserie sich von selbst anbot und das Schweizer Fernsehen in die Produktion mit einstieg.
„Frieden“ ist kurzweilig, spannend und in der Aufbereitung der (nicht nur Schweizer) Geschichte erfrischend ehrlich und dementsprechend auch anspruchsvoll. Regisseur Michael Schaerer hat das dichte Drehbuch von Petra Volpe packend umgesetzt, wobei jede Episode in sich selbst schlüssig bleibt.
Der Stoff beruht auf historischen Gegebenheiten; die Erlebnisse der Journalistin Charlotte Weber (1912-2000) als Flüchtlingshelfer dienten als Vorbild. Gedreht wurde vor Ort an zum Teil historischen Schauplätzen in der Schweiz; die Fabrikszenen etwa sind auf dem legendären Legler-Areal in Diesbach entstanden.
Dank des dichten Drehbuchs und der glänzenden Umsetzung verbinden sich die Erzählfäden zur anspruchsvollen Geschichtsaufbereitung, die kurzweilig und spannend unterhält. - Ab 14.