Jane-Austen-Verfilmungen – angesichts der Menge an Adaptionen,
die nach Werken der britischen Autorin entstanden sind, ist das fast
ein eigenes Genre, das noch umfangreicher wird, wenn man all jene Stoffe
dazuzählt, die nur frei von Austens Welt inspiriert sind. Eine Mischung aus sprühenden
Dialogen, einprägsamen Charakteren, dezenter Klassen- und Gesellschaftskritik rund
um die Frage, welche Lady mit welchem Gentleman zusammenkommt, eingebettet in
Hauben, Empire-Kleider und malerische englische Landschaften: Vor allem in
Austens Heimat wird diese Erfolgsformel immer wieder bedient.
„Stolz
und Vorurteil“ um die eigensinnige Elizabeth Bennet und den scheinbar
unerträglich arroganten, tatsächlich aber doch aufrecht-liebenswerten Mr. Darcy
dürfte zu den populärsten Stoffen Austens gehören und ist auf jeden Fall einer
der am häufigsten verfilmten. Zu den gelungenen Adaptionen zählt Joe Wrights „Stolz
und Vorurteil“ von 2005, der entlang eines Drehbuchs von Deborah Moggach so
buchstabengetreu wie möglich versucht, den Roman in Filmsprache zu übersetzen:
Szenen werden um zentrale Sätze arrangiert, viele Dialogpassagen fast wörtlich
übernommen. Natürlich musste Moggach den Roman kürzen; der Film hätte sonst gut
doppelt so lange gedauert. Das gelingt durchaus passabel, mit einem gewissen
Schwerpunkt auf den satirisch-komödiantischen Seiten – herrlich etwa
Judi Dench als verschroben-stolze Lady Catherine, deren Standesbewusstsein dem
Liebesglück der jungen Leute ein Bein zu stellen droht. Das Herzstück des Films
bilden freilich Keira Knightley als willensstarke bis sympathisch dickköpfige Heldin
und Matthew MacFadyen als Mr. Darcy, der erst auf den zweiten Blick sein Potenzial als romantischer Liebhaber entfaltet. - Ab 14.