© Kirchen und Kino/Oslo Pictures ("Der schlimmste Mensch der Welt")

Neue Staffel: Kirchen und Kino

Freitag, 22.09.2023 12:19

Die Filmreihe „Kirchen und Kino“ startet im September 2023 in ihre 21. Staffel

Diskussion

Die ökumenische Filmreihe „Kirchen und Kino. Der Filmtipp“ startet von September an eine neue Staffel mit preisgekrönten Filmen. An insgesamt 27 Spielorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen werden acht Filme vorgeführt, die von der evangelischen und katholischen Filmarbeit in Deutschland und der Schweiz ausgezeichnet worden sind.


Im September startet die 21. Spielzeit der ökumenischen Filmreihe „Kirchen und Kino“. Bis Mai 2024 sind in 27 Orten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen acht ausgewählte Filme zu sehen, die von der evangelischen und katholischen Filmarbeit prämiert wurden. Zur Auswahl standen mehr als 30 Filme, die zum „Kinotipp der Katholischen Filmkritik“ beziehungsweise „Film des Monats“ gekürt worden waren.

Einen Schwerpunkt setzt die 21. „Kirchen und Kino“-Staffel mit Filmen über Menschen in persönlichen Krisensituationen, wobei auch der gesellschaftliche Rahmen und zeitgenössische Notlagen hineinspielen. So geht es in Kilian Riedhofs „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ im Kern um religiös verbrämten Fanatismus. Im Zentrum steht der Ehemann einer beim Bataclan-Anschlag 2015 in Paris getöteten Frau, der seinen Zorn nicht zum bestimmenden Gefühl der Trauer machen will.

"Meinen Hass bekommt ihr nicht" (Tobis)
"Meinen Hass bekommt ihr nicht" (Tobis)

Von Allah ausersehen, „Unreinheit“ zu bestrafen, wähnt sich hingegen ein Serienmörder im Thriller „Holy Spider“, der viele Frauen im Iran ermordet, bevor er mit Hilfe einer couragierten Journalistin gefasst werden kann – während er in der öffentlichen Meinung und sogar von Vertretern der Justiz Sympathiebekundungen erhält.

In anderen Filmen zeigen sich versöhnende Elemente von Religion(en). In der Komödie „Nicht ganz koscher“ werden ein orthodoxer Jude aus New York und ein muslimischer ägyptischer Beduine in der Wüste Sinai zu einer Zwangsgemeinschaft und lernen ihre kulturellen Differenzen zu überwinden. Das US-amerikanische Drama „The Whale“ handelt von einem krankhaft fettleibigen Lehrer und seinem Wunsch nach Aussöhnung mit seiner Tochter. Die trägt ihm immer noch nach, dass er die Familie für die Beziehung mit einem Mann verlassen hat; zugleich drängt sich ihm ein junger Mann aus einer Freikirche auf, der glaubt, den homosexuellen Pädagogen „retten“ zu müssen. „The Whale“ erzählt intensiv von der ambivalenten Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen sowie des Glaubens, die gleichermaßen zutiefst verletzen wie Halt und Hoffnung geben können.

Mit dem vielfach ausgezeichneten deutschen Film „Das Lehrerzimmer“ und dem entspannten Drama „Der schlimmste Mensch der Welt“ sind auch zwei Werke über die heutige Gesellschaft vor dem Hintergrund technologischer und sozialer Umbrüche Teil der Staffel; die Romanadaption „Mittagsstunde“ greift den Wandel dörflicher Lebensräume auf. Und auch Christian Petzolds „Roter Himmel“ ist neben seiner Handlung um einen verklemmten Schriftsteller und die uneingestandene Liebe zu einer Frau, mit der er sich sein Feriendomizil teilen muss, ein Gegenwartsfilm, der sich vor dem Hintergrund des Klimawandels und um sich greifender Waldbrände abspielt.

Thomas Schubert, Paula Beer in "Roter Himmel" (Piffl)
Thomas Schubert, Paula Beer in "Roter Himmel" (Piffl)

In der Regel gibt es bei den Filmvorführungen kurze Einführungen sowie im Anschluss die Möglichkeit zum Austausch. Vielfach sind auch Podiumsgespräche geplant.

Kirchen und Kino. Der Filmtipp“ ist eine Filmreihe der Katholischen Akademie Schwerte in Zusammenarbeit mit den örtlichen evangelischen und katholischen Bildungswerken, der Beauftragten für Kunst und Kultur der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Medienzentrum im Erzbistum Paderborn, dem Medienzentrum Haus Villigst im Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (Arbeitsfeld Kunst und Kultur), dem Filmkulturellen Zentrum im GEP – Forum der Evangelischen Kirche für Film und Kino und dem Medienservice im Bistum Hildesheim. Unterstützt wird das Projekt vom Filmportal filmdienst.de und der Filmzeitschrift epd-film sowie der Deutschen Bischofskonferenz (Bereich Kirche und Gesellschaft).

Alle Termine und Spielorte finden sich ab Mitte September auf der Homepage www.kirchen-und-kino.de

Kommentar verfassen

Kommentieren