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Ich habe auf Andy Warhol geschossen – „Scum Manifesto“

Essayistische Annäherung an das "SCUM Manifesto" der Feministin Valerie Solanas - bis 24.10. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
28. März 2024
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Am 3. Juni 1968 betrat die radikale Feministin Valerie Solanas in New York die „Factory“ und gab drei Schüsse auf Andy Warhol ab. Warhol überlebte schwer verletzt. Der Nachwelt ist vor allem das Bild einer geisteskranken Täterin im Gedächtnis geblieben, die das männliche Geschlecht vernichten wollte. Dabei war der Anschlag kein Amoklauf, sondern eine kaltblütig geplante Tat und ein Vorgeschmack auf Solanas Hauptwerk, das „SCUM Manifesto“ (1976).

Valerie Solanas hasste Männer, propagierte in ihren Schriften einen gewissen Separatismus, bezeichnete sich selbst als radikale Lesbe und stellte die Heterosexualität als politisches System infrage. „Lest mein Manifest, da steht drin, wer ich bin!“. Das „Manifest“ lässt ihr Leben erahnen, die sexuelle Gewalt und die Demütigungen, die Frauen erleben.

Die Dokumentation der französischen Regisseurin Ovidie beleuchtet den Text, der zu seiner Zeit unverstanden blieb, und präsentiert eine komplexe Persönlichkeit, die häufig verzerrt dargestellt wurde. Vor allem aber strebt Ovidie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem visionären Manifest an, anstatt es als Wahnidee einer Verrückten abzutun. – Ab 14.

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