Der Einfluss des Jazz auf sämtliche musikalische Diszipline - und mithin auch auf die Filmmusik - ist ebenso immens wie diffus. Das mag daran liegen, dass seine „undisziplinierte“ Art, mit Klängen zu spielen, auf unterschiedlichsten (Um-)Wegen zum Film fand. Was Jazz ist, lässt sich kaum erklären, da Jazz in kristalliner Form nicht existiert. Die Ende des 19. Jahrhunderts aufkommende Stilrichtung, die sich in nur wenigen Jahrzehnten von Ragtime über Swing, Bebop bis hin zum Free-Jazz in vielfältige Untergruppierungen aufsplittete, bietet zwar in Melodik (die charakteristischen Zwischentöne der „ Blues Notes“), Form (Improvisation, call-and-response-Muster) und vor allem Rhythmus (4/4-Takt, Synkopierung) einige Gemeinsamkeiten, ist ansonsten jedoch kaum fassbar. So gilt für den Jazz-Einschlag in der Filmmusik am sinnvollsten die „Definition“, die Peter W. Schatt seiner Untersuchung „‘Jazz’ in der Kunstmusik“ vorangestellt hat: „Als Jazz gilt, wovon die Komponisten glauben, dass es Jazz sei.“
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