"Sie werden nicht in die Kamera schauen. Außer wenn es von ihnen verlangt wird. Sie werden vergessen. Du weißt nicht mehr, wer du bist, wer du gewesen bist, du weißt, daß du gespielt hast, du weißt nicht mehr, was du gespielt hast, was du spielst, du spielst, du weißt, daß du spielen mußt, du weißt nicht mehr, was du spielen mußt, du weißt nicht mehr was, du spielst. Du hast alles vergessen außer Savannah, Savannah Bay. Savannah Bay, das bist du. Ich sehe klar. Ich bin wahnsinnig vor Klarsicht."Als Marguerite Duras zu schreiben begann, das war 1942, als ihr jüngerer Bruder starb, kurz nach der Totgeburt ihres ersten Kindes, da änderte sie ihren Namen von Donnadieu in Duras, nach dem Geburtsort ihres Vaters, den sie kaum kannte, starb er doch sechs Jahre nach ihrer Geburt am 4. April 1914 in Giadinh, Vietnam - damals noch Indochina. Marguerite verbringt Kindheit und Jugend dort, macht 1931 ihr Abitur in Saigon, fährt ein Jahr später nach Paris, wo sie Jura und Politikwissenschaften studiert; sie reiste niemals wieder nach Indochina oder Vietnam,1939 heiratet sie. Der Zweite Weltkrieg wütet; ihren ersten Mann, einen Widerstandskämpfer, kann sie mit Hilfe von (u. a.) Francois Mitterand retten, die Ehe zerbricht bald am Leben; in "Der Schmerz" schreibt sie darüber, sie beschreibt auch, wie sie einen Menschen gefoltert hat. In "Aurelia Steiner (Vancouver)" erzählt sie von Aurelia Steiner, die in Auschwitz geboren wurde. Sie spricht von der Schönheit ihres Körpers, später wird der ewige Matrose kommen und sie lieben, verlassen, Erinnerung werden.Liebe, Sex, Tod, Erinnerung, das Judentum, der Fluß, das Meer und der Strand, die Häuser und Spiegel; das Schweigen der Frauen in Auschwitz und die Angstlosigkeit - diese Dinge, Bilder, Gefühle zu verbinden, das sind das Kino, die Literatur, das Theater, die Briefe, die Essays von Marguerite Duras.Die erste Duras-Verfilmung, ohne eine direkte Mitarbeit Duras', entsteht 1957: Rene Clements "Une Barrage contre le Pacifique". Untypisches, aber klar erkennbares Cinema Qualité. Namhafte Autoren haben einige der interessantesten Werke ihrer Oeuvres Vorlagen von Marguerite Duras zu verdanken, ohne daß ihre Filme viel mit ihr zu tun hätten. Das gilt für Tony Richardsons "The Sailor from Gibraltar" (1967) wie für Jules Dassins "l 0.30 PM Summer" (1965), für Peter Brooks "Moderato Cantabile" (1960) sowieso; Arnauds "Der Liebhaber" sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.1982 realisierten Jean-Marie Straub und Daniele Huillet einen Film über das Motiv von Duras "Oh Ernesto" den sie selbst zwei Jahre später als "Les enfants" verfilmte. Es ist die zentrale Szene der Verweigerung Ernestos, wo er erklärt, daß er nichts lernen wolle, was er nicht wisse. Bei Straub/Huillet, in der Klarhei
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