"Wie arbeitet der Tod?" Um diese Frage kommt niemand herum, wenn er sich mit dem Werk des Malers, Schriftstellers und Drehbuchautors Thomas Strittmatter beschäftigt, der im Sommer 1995 überraschend einem Herzversagen erlag. Die Betroffenheit, die damals in zahlreichen Nachrufen auf den 33jährigen zu spüren war, entsprang nicht allein der Trauer um "einen der interessantesten und begabtesten Autoren der jüngeren Generation". In ihr hallte auch ein Schauder nach, daß einer, der den Tod nie verdrängt hatte, sondern als "Antrieb jedes menschlichen Nachdenkens" verstand, ihm so plötzlich und unerwartet selbst begegnet war.
"Der Tod ist eine Maschine aus Eis" fand die Hauptfigur seines Romandebüts "Raabe Baikal" (1990) heraus, die Kaninchen und Fische schlachtete, um sich einen Eindruck von dessen Wirkweise zu verschaffen.