Weder seine Kollegen in Hollywood noch die Börsenmakler der New Yorker Wall Street zeigten sich davon angetan, dass unlängst wieder einer der führenden Studio-Executives den Teufel an die Wand gemalt hat. Was Jeffrey Katzenberg, damals noch Produktionschef bei Walt Disney, Anfang der 1990er-Jahre mit seiner Warnung vor den eskalierenden Herstellungskosten getan hatte, das wiederholte Peter Chernin nun vor einem Forum hochrangiger Filmschaffender. Chernin ist „Chief Operating Officer“ der News Corporation und als solcher unter anderem für das Filmstudio 20th Century Fox verantwortlich. Seine Warnung klang weitaus dramatischer als die besonnene Argumentation Katzenbergs. Was er mit dürren Worten seinen Kollegen ins Gewissen rief, hörte sich an wie eine Aktualisierung der einstigen Bedenken angesichts einer Industrie, die über ein Jahrzehnt lang alle Mahnungen in den Wind geschlagen hat: „Macht Euch auf eine Ära der 200-Millionen-Abschreibungen gefasst!“
Mit seiner finsteren Voraussage steht Chernin ziemlich konträr zu einem anderen Firmenchef, der gerade erst die Losung ausgegeben hat, sein Studio solle künftig nicht zögern, superteure Filme zu produzieren.