Von der düsteren Enge seines Films „Berberian Sound Studio“ in die Weite eines wunderschön gelegenen Herrschafthauses, vom italienischen Giallo zum europäischen Sexfilm: Der britische Regisseur Peter Strickland hat eine Schwäche fürs Exploitation-Kino, das der raffinierte Stilist in vielschichtig-beziehungsreiche Filmkunst transformiert. In seinem dritten Spielfilm „The Duke of Burgundy“ (Kritik) stellt er nun zwei Frauen in den Mittelpunkt, die in einer Welt ohne Männer Herrin und Zofe spielen. Im Interview erläutert Strickland seine Inszenierungsideen, sinniert über Dominanz und Unterwerfung und erinnert an seine Vorbilder: den Horror-Sex-Surrealisten Jess Franco und den spanischen Altmeister Luis Buñuel.
Sie haben das Drehbuch selbst geschrieben. Woher stammte die Idee?
Strickland: Mein Produzent Andrew Starke schlug sie vor. Eigentlich wollten wir so etwas wie einen Jess-Franco-Film machen, ähnlich wie „Lorna the Exorcist“ (1974). Kennen Sie den? Sehr wild, komplett