An Klaus Wildenhahn und seinen Dokumentarfilmen
schieden sich Ende der 1970er-Jahre die Geister. Die kritische Parteinahme des NDR-Redakteurs
für den Alltag der arbeitenden Menschen trieb die Konservativen auf die
Barrikaden. Doch sein stilbildendes Werk prägte viele nachfolgende Filmemacher.
Am 9. August ist Klaus Wildenhahn mit 88 Jahren gestorben.
Klaus Wildenhahn ist in einer Zeit groß geworden, in
der Fernsehmachern noch eine eigene Haltung, eine eigene Handschrift, ein
eigener Stil zugestanden wurde. Damals konnte das Fernsehen noch unbequem sein –
und wollte es mitunter auch sein. In dieser Epoche entwickelte sich Klaus
Wildenhahn als festangestellter Fernsehredakteur zu einem der prägendsten
deutschen Dokumentarfilmer. Es war aber auch eine Zeit, in der dem Fernsehen seine
Grenzen aufgezeigt wurden. Am 9. August ist er mit 88 Jahren in Hamburg gestorben.
Für Wildenhahn, der am 19. März 1930 in Bonn geboren
wurde, war 1964 ein entscheidendes Jahr. Die Begegnung mit Richard Leacock, Don
Alan Pennebaker und Albert Maysles, den wichtigsten Vertretern de