Robert Altmans Film "The Player" war nicht zuletzt deshalb monatelanges Gesprächsthema in Hollywood, weil er ein satirisches, aber ungemein wirklichkeitsnahes Bild vom Geschäftsgebaren in Amerikas Filmmetropole entwarf. Verstand man unter den Mitspielern der Branche bisher fast ausschließlich die großen Studios, alle von ihnen längst Tochtergesellschaften mächtiger Industriekonzeme, so mehren sich in jüngster Zeit die Zeichen, daß Publikums- und Geschäftserfolge auch aus dem kommerziellen Abseits, sprich: von den "Unabhängigen", kommen. New Line Cinema hat als Produzent und als Verleiher überraschende Erfolge gehabt, und der kleine Außenseiter-Verleih Miramax vollzog in seinem Ansehen einen unerwarteten Aufschwung vom belächelten Emporkömmling zur ernstzunehmenden Irritation. Sein Film "The Crying Game", obwohl letztlich nur mit einem Preis bedacht, stahl im Vorfeld der diesjährigen "Oscar"-Verleihung sämtlichen Konkurrenten die Schau.
BIS ZUM ABSTURZ ALLES GANZ ANDERS
Das Auftreten unabhängiger Produzenten und Verleiher in Hollywood ist nicht neu. Doch früher betrachtete man sie mehr als kuriose Seitentriebe einer Industrie, die normalerweise ihre Produkte in hermetisch