Die sieben Pranken des Satans

wernstein@web.de | 25.04.2023

Typischer Low-Budget-Grusler aus der „American International“-Werkstatt, der sich selbst und das Vampirfilm-Genre nicht so ernst nimmt und auf diese Weise seinen verschmitzt morbiden Charme ungehindert entfalten kann: Spätestens dann, wenn Regisseur Kelljan Count Yorga im Fernsehen Roy Ward Bakers „The Vampire Lovers“ (1970) aus der britischen „Hammer“-Produktion ansehen lässt. Handwerklich überzeugen mitunter die originelle Ausgestaltung des Soundtracks von Bill Marx, aber vor allem Photographie und Bildkomposition des Films in Kadrierung, Kamerabewegung, Ausleuchtung und Farbgestaltung. Es überrascht auch nicht, dass Bildgestalter Bill Butler später an einigen bedeutsamen Produktionen von Coppola, Spielberg und Forman beteiligt war. Ob das maßlose Chargieren von Robert Quarry als Graf Yorga nun als Selbstironie oder Unvermögen aufgefasst werden soll, lässt sich retrospektiv nicht mehr entscheiden, allerdings sind seine meisten anderen Filmauftritte - von richtigen Rollen kann da oft gar nicht mehr sprechen - auch nicht viel gelungener, Vincent Price wird im Vergleich mit ihm zu so etwas wie einem Charakterdarsteller, passenderweise kam es nicht mehr zu dem von American International geplanten Crossover mit den „Phibes“-Filmen.