Krimi | USA 1990 | 94 Minuten

Regie: Roman Buchok

Ein junger Mann, der als Kind von seinem Stiefvater, einem Geistlichen, geprügelt und gedemütigt wurde, will nun Rache nehmen, landet jedoch im Gefängnis. Dort begegnet er einem anderen Geistlichen, der ihm Allmacht und Selbstvertrauen verspricht, ihn aber mit Drogen gefügig macht. Mit neuem "Sendungsbewußtsein" mordet der junge Mann überall dort, wo ihm Unrecht widerfahren war. Die abstruse, primitive Rache-Geschichte opfert das Thema der Manipulation des Menschen einem unglaubwürdigen, meist gewalttätigem Szenarium, das auf Tabuverletzungen spekuliert, indem Geistliche als Psychopathen und Drogendealer dargestellt werden. - Wir raten ab.
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Filmdaten

Originaltitel
OUTCAST
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1990
Produktionsfirma
Trans Atlantic/Good Holdings
Regie
Roman Buchok
Buch
Roman Buchok
Kamera
Gilles Corbeil
Musik
Daniel Leblanc · Steve Shelski
Schnitt
Cindy Fret
Darsteller
John Tench (Henry) · Peter Read (Drifter) · Paul Amato (Sam) · Tracey Hoyt (Liza) · Christine Kaufmann (Becky)
Länge
94 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 18
Pädagogische Empfehlung
- Wir raten ab.
Genre
Krimi
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Diskussion
Henry erlebt als Kind harte Freiheits- und Prügelstrafen durch seinen Stiefvater, einen Geistlichen, der ihn dazu bringen will, "Gott zu fürchten". Als junger Mann kehrt er dorthin zurück, zündet das Verlies an und wird von seinem Stiefvater angeschossen. Hinkend streift er nun durch die Slums der Großstadt. Er erfährt weitere Demütigungen. Nach zwei Jahren Gefängnis begegnet er einem Geistlichen, der vorgibt, ihm zu Selbstbewußtsein und auch Allmacht verhelfen zu können. Der Mann sperrt ihn ebenfalls ein, macht ihn durch Drogen gefügig und gibt ihm schließlich "Sendungsbewußtsein". "Du wirst die Macht haben, Leben zu nehmen oder zu verschonen, nur eines darfst du nicht: Leben zeugen!" Henry erscheint überall dort, wo man ihn gedemütigt hatte, terrorisiert, mordet und nimmt Rache. Schließlich zeugt er doch ein Kind. Sein Priester-Boß macht ihn zum Manager einer Mega-Firma, doch vor allem soll er sein Kind töten. Das verhindert ein Detektiv-Paar, Sam und die als Medium begabte Lisa, die auch das Kind im letzten Moment auf dem Rücksitz eines Autos taufen. Henry, der schon zum tödlichen Schlag ausholte, löst sich in Flammen auf. Diese abstruse, mit primitiven Rache-Mechanismen operierende Geschichte will offenbar mit althergebrachten Dogmatismen abrechnen und scheut sich nicht, Geistliche als Psychopathen oder Drogendealer vorzuführen. Das Thema der Manipulation des Menschen wird einem unglaubwürdigen, meist gewalttätigen Szenarium geopfert, in dem Mythos, Allmacht und Vergeltung vorherrschen. Ein weiterer Baustein in dem fatal abstoßenden Amerika-Bild, das der Film liefert. - Wir raten ab.
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