Die Höhle des gelben Hundes

Auch wenn Zivilisationskritik und Naturromantik gegenwärtig ziemlich außer Mode sind, ist das Unbehagen an der technologischen Umgestaltung der Welt keineswegs verschwunden, wie jüngst der weltweite Erfolg von „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ (fd 36 306) vor Augen führte. Allein in Deutschland ließen sich über eine halbe Million Menschen auf den märchenhaften Ausflug in die Weiten der mongolischen Steppe ein, und die Filmkritik feierte den semi-dokumentarischen Studentenfilm als fernen Nachfahren von Flahertys „Nanuk“ (fd 2051). Die betörende Mischung aus kontemplativen Naturbildern, Alltagsbeobachtungen und der schon im Titel angedeuteten fiktionalen Ebene einer Herz erweichenden Tierparabel erlaubte einen Gleitflug durch die Randzonen naturwüchsig-kindlicher Sentimentalität, der durch die dokumentarische Rückbindung an Fragmente nomadischen Lebens intellektuell halbwegs abgesichert blieb. Diesem Konzept ist die Filmemacherin Byambasuren Davaa auch in ihrem Abschlussfilm an der HFF München treu geblieben, der erneut das