The Air I Breathe - Die Macht des Schicksals

Melodram | USA/Mexiko 2007 | 91 Minuten

Regie: Jieho Lee

In vier Episoden eingeteilte melancholische Reflexion über die "Macht des Schicksals": Ein Banker, der aus seinem eingefahrenen Alltag fliehen will, ein Handlanger eines Gangsterbosses, der in die Zukunft sehen kann, eine an den Gangster verkaufte Sängerin und ein hoffnungslos liebender Arzt wollen sich gegen scheinbar unausweichlich vorgezeichnete Schicksale aufbäumen und dem Leben einen Hauch von Gefühl und Freiheit abtrotzen. Mehr atmosphärisch dicht als stringent erzählt, beeindruckt das Noir-Melodram durch hervorragende Darsteller und suggestive Bilder für die existenzielle Bedrückung und die strebende Sehnsucht ihrer Protagonisten. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
THE AIR I BREATHE
Produktionsland
USA/Mexiko
Produktionsjahr
2007
Produktionsfirma
NALA Films/Paul Schiff Prod.
Regie
Jieho Lee
Buch
Jieho Lee · Bob DeRosa
Kamera
Walt Lloyd
Musik
Marcelo Zarvos
Schnitt
Robert Hoffman
Darsteller
Forest Whitaker (Happiness) · Sarah Michelle Gellar (Sorrow) · Brendan Fraser (Pleasure) · Kevin Bacon (Love) · Julie Delpy (Gina)
Länge
91 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Melodram
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Verleih DVD
Koch (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Koch (16:9, 2.35:1, dts-HD engl./dt.)
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Diskussion
Komponiert ist dieses Mystery-Drama um „Die Macht des Schicksals“ aus vier Akten, die jeweils einer Gemütslage gewidmet sind: Glück, Vergnügen, Leid und Liebe. Im Mittelpunkt der jeweiligen Episoden stehen Figuren, deren Beziehungen untereinander man zunächst nicht durchschaut, die aber alle durch eben jene Schicksalsmacht verknüpft zu sein scheinen. Rätselhaftes Zentrum ist zunächst ein Mann, der die mysteriöse Gabe besitzt, zumindest in Ausschnitten in die Zukunft sehen zu können. Sein Chef, der aalglatte Gangsterboss Fingers, schätzt diese Fähigkeit seines Vasallen sehr hoch, er selbst allerdings empfindet sie mehr als Fluch denn als Gabe: Sein Leben, das keine unvorhergesehenen Wendungen mehr bereit hält, scheint dem Mann schal geworden zu sein; die Ohnmacht, die Zukunft zwar zu kennen, aber nicht ändern zu können, hat ihn abgestumpft, und so erledigt er seine täglichen Aufträge, etwa das Eintreiben von Schutzgeldern, mit stoischer Miene. Bis er eines Tages mit dem Bild einer jungen Frau konfrontiert wird, deren Schicksal er nicht vorherzusagen vermag, und eine Kette von Ereignissen in Gang kommt, die sein Leben, das der jungen Sängerin, eines frustrierten Bankangestellten und eines Arztes in einen dramatischen Strudel reißen. Der Film beginnt mit einer furiosen Performance von Forest Whitaker, der in einem kleinen Film-im-Film, dessen Zusammenhang zum Rest der Geschichte erst ganz am Ende hergestellt wird, als von seinem eingefahrenen, eintönigen Leben zutiefst gequälter Banker einen verzweifelt-verrückten Ausbruchsversuch wagt. Bereits diese Episode gibt den melancholisch-düsteren Tonfall des Films vor und führt das Thema ein, um das auch die übrigen Geschichten kreisen: Das Aufbäumen von Menschen gegen bedrückend determinierte Lebenswege, gegen das fesselnde Einbinden in Zustände, die ihnen sozusagen den Lebensatem abschnüren. Diesen Atem wieder in ganzer Frische spüren zu können, und sei es nur für einen Moment, ist, so die Botschaft des Films, jedes Opfer wert. Und Opfer müssen reichlich gebracht werden in dieser dramaturgisch losen, aber atmosphärisch dichten Geschichte, die mit hervorragenden Darstellern – allen voran Brendan Fraser, der schauspielerisch das genaue Gegenteil seiner Star-Rolle des überdrehten Abenteurers aus den „Die Mumie“-Filmen bietet – und bestechend schöner Bildsprache für sich einnimmt.
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