009 Re: Cyborg

In den Metropolen fallen die Zeugnisse von Reichtum und Gier: Das Jahr 2013 ist keine drei Monate alt, da sind 33 der wichtigsten Wolkenkratzer gesprengt, zehntausende Menschen tot und die Welt steht vor dem Abgrund. Welche Terrororganisation ist willens und in der Lage, so etwas zu tun? Oder sind multinationale Konzerne Drahtzieher und Nutznießer, die von den USA aus mit Billigung der Regierung aufgrund der weltweiten Panik ihre Sicherheitstechnologie bestens verkaufen?! Um dies herauszufinden, schart Professor Gilmore Doppelnull-Cyborgs, die er seit den 1960er-Jahren erschaffen hat, erneut um sich, um den Weltenbrand zu verhindern. Unter der Leitung von 009 Shimamura finden sie heraus, dass unterschiedliche Täter immer von „einer Stimme“ geleitet werden. Spätestens seit „Ghost in the Shell“ ist der japanische Animationsfilm dafür bekannt, im Gewand von Genreunterhaltung philosophische Fragen von beachtlichem Gewicht zu wälzen. „009 Re:Cyborg“ stellt nichts weniger als die Frage nach dem gerechten und strafenden Gott, der sich im menschlichen Hirn nach dem Anblick von Engelsfossilien manifestiert. Dies tut der Film wortreich, mischt den Versuch eines Gottesbeweises verwegen mit Agentenfilm-Versatzstücken aus der Popkultur sowie actionreich mit Cyberpunk und Endzeitelegien. Herausgekommen ist einmal mehr ein außergewöhnlich 3D-animiertes Anime, an dem man sich intellektuell trefflich abarbeiten kann. Dabei hilft zudem ein 30-seitiges analytisches Booklet, das der Blu-ray beiliegt.