Dirty Trip - Ein dreckiger Trip

Drama | USA 2015 | 109 Minuten

Regie: Anna Boden

Ein Spielsüchtiger, der bis über beide Ohren in Spielschulden steckt, begegnet einem Herumtreiber und meint, in ihm einen persönlichen Glücksbringer gefunden zu haben. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise zu einem Poker-Turnier in New Orleans, wo der Spieler so viel zu gewinnen hofft, dass er seine Schulden loswerden kann. Unterhaltsame Mischung aus Road Movie, Buddy Movie und Drama, die dank zweier guter Hauptdarsteller ein kluges Psychogramm zweier Männer liefert, die sich auf der Jagd nach dem Glück heillos verzetteln. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
MISSISSIPPI GRIND
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Electric City Ent./Sycamore Pic.
Regie
Anna Boden · Ryan Fleck
Buch
Anna Boden · Ryan Fleck
Kamera
Andrij Parekh
Musik
Scott Bomar
Schnitt
Anna Boden
Darsteller
Ryan Reynolds (Curtis) · Ben Mendelsohn (Gerry) · Sienna Miller (Simone) · Analeigh Tipton (Vanessa) · Alfre Woodard (Sam)
Länge
109 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Ascot Elite (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Ascot Elite (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Glücksspieler glauben an die verrücktesten Dinge: verhängnisvoll wird es, wenn sie nicht von der Überzeugung abzubringen sind, ihre Schulden zurückzahlen zu können, indem sie genau das immer und immer wieder tun, was sie überhaupt erst in die Schulden getrieben hat.

Diskussion
Glücksspieler glauben an die verrücktesten Dinge: verhängnisvoll wird es, wenn sie nicht von der Überzeugung abzubringen sind, ihre Schulden zurückzahlen zu können, indem sie genau das immer und immer wieder tun, was sie überhaupt erst in die Schulden getrieben hat. Gerry (Ben Mendelsohn) ist ein solcher Spieler, und als er dem smarten Herumtreiber Curtis (Ryan Reynolds) begegnet und zufällig gewinnt, will er sogar daran glauben, dass dieser sein Glücksbringer ist. Seine an Wahnsinn grenzende Überzeugungskraft ist elektrisierend, und so gewinnt er Curtis für seinen Plan. Zunächst gewinnt er auch am Tisch, unterwegs nach New Orleans zu einem Pokerturnier. Doch dann wendet sich das Blatt und es zeigt sich, wie sehr Gerrys Charakter bereits unter der Spielsucht gelitten hat. Mehrfach spricht Curtis die Essenz des Road Movies aus, dass nämlich der Weg das Ziel sei. Darin besteht die große Kluft zwischen ihm und Gerry, der das Ziel, seine Schulden zurückzubezahlen, indem er den gleichen Fehler immer und immer wieder macht, zwar fiebrig verfolgt, aber nie wird erreichen können. So hat er auch seine Ehe vermasselt – während solch eine bürgerliche Bindung in Curtis’ Lebenskonzept erst gar keine nennenswerte Rolle spielt. Das alles kann eigentlich nicht gut enden, bis der amerikanische Traum dann doch noch wahr wird und Gerry für Curtis zu einer amerikanischen Legende. »Dirty Trip« ist in vieler Hinsicht ein klassischer amerikanischer Genrefilm, ein Road Movie und Spielerfilm, der so auch in den 1970er-Jahren hätte gedreht werden können. Die Männer stecken zwar in der Krise, trotzdem interagiert das betont heterosexuelle Buddy-Paar miteinander und mit Frauen, als stehe die Revision klassischer Männerbilder noch aus. Ihre Sehnsucht nach Geborgenheit rennt ihrem Drang nach Freiheit in Schlangenlinien hinterher. Wie dies gezeigt wird, ist unterhaltsam, sorgfältig inszeniert und gut gespielt.
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