Ein Regenbogen zu Weihnachten
Familienfilm | Deutschland 2023 | 89 Minuten
Regie: Esther Gronenborn
Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2023
- Produktionsfirma
- Producers at Work Film
- Regie
- Esther Gronenborn
- Buch
- Christoph Silber
- Kamera
- René Gorski
- Musik
- Gert Wilden jr.
- Schnitt
- Ulrike Leipold
- Darsteller
- Maximilian Brückner (Martin Kupfer) · Jasmin Gerat (Nicole Golding) · Sabine Vitua (Diana Golding) · Sophie Paasch (Juli Kupfer) · Louis Eitner (Kris Kupfer)
- Länge
- 89 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Familienfilm | Liebesfilm | Weihnachtsfilm
- Externe Links
- TMDB
Weihnachtliche Liebeskomödie um eine Tierärztin und ihren alleinerziehenden Partner mit zwei pubertierenden Kindern.
Es dauert, bis „Ein Regenbogen zu Weihnachten“ bei seinem Thema ankommt: der Frage, ob und wie ein alleinerziehender Witwer mit zwei pubertierenden Kindern und eine Frau, die Wert auf ihre Unabhängigkeit legt, zu einer Familie zusammenwachsen können. Der Auftakt der Liebeskomödie ist denn auch der mit Abstand schwächste Teil des Films. Denn er versucht, die Geschichte von Nicole (Jasmin Gerat) und Martin (Maximilian Brückner), die als einzelne Figuren zu diesem Zeitpunkt noch gänzlich unbekannt sind, im Zeitraffer zu erzählen, während man sich fragt, was einem die etwas sprunghafte Love Story sagen soll.
Nach einer Viertelstunde Filmlaufzeit (beziehungsweise einem Jahr Beziehung) hat das Rätselraten ein Ende: Nicole soll endlich Martins Kinder kennenlernen. Und da es sich um einen Weihnachtsfilm handelt, fällt dieses heikle Unterfangen natürlich mit den Festtagen zusammen. Das gestaltet alles ungleich schwieriger; schließlich ist kein anderes christliches Fest derart mit Ritualen und Erwartungen aufgeladen. Bei Martins Familie kommt überdies hinzu, dass die geliebte Ehefrau und Mutter kurz vor Weihnachten verstarb.
Kleinfamilie auf Probe
Das erste Aufeinandertreffen mit den Kindern Kris (Louis Eitner) und Juli (Sophie Paasch) verläuft auch denkbar unerfreulich. Die beiden Teenies zeigen deutlich, dass sie keinerlei Interesse an Papas neuer Gefährtin haben. Doch auch Nicole zweifelt, ob sie eine Ersatzmama sein will, die sich in die Strukturen einer gewachsenen Familie einfügt. Ihre eigene Mutter macht es ihr zudem nicht einfacher: Sie benutzt die Tochter als Projektionsfläche und versucht ihr ständig einzureden, dass ihr dieses „Normalo-Leben“ ja ohnehin nicht liege.
Bei einem gemeinsamen Urlaub auf einer Skihütte wird das Projekt „Kleinfamilie“ endgültig auf die Probe gestellt. Zunächst kann Nicole mit den Snowboards durchaus punkten, die sie den Kindern mitgebracht hat; ebenso wie mit Regenbogenkeksen. Die wacklige Harmonie kippt allerdings, als Juli auf Nicoles Ermunterung hin dem Mädchen in der Nachbarhütte ihre Liebe gesteht - und dieses ablehnend reagiert.
Martin ist sauer, weil er nicht eingeweiht war; Kris wiederum verletzt sich beim Snowboardfahren, und als dann auch noch Nicoles Hund verschwindet, scheint ein harmonisch-familiäres Weihnachtsfest endgültig in weite Ferne zu rücken.
Zu viel Hin und Her
Drehbuchautor Christoph Silber und Regisseurin Esther Gronenborn setzen auf einen ungewöhnlichen Umgang mit dem Faktor Zeit. Während es zu Beginn recht rasant zugeht, lässt sich der Film zwischen den winterlichen Gipfeln viel Zeit. Ausführlich wird das Geschehen auf den Skihängen und die Logistik am Berg eingefangen, was streckenweise fast dokumentarisch anmutet. Der Umgang mit der erzählten Zeit wiederum erscheint seltsam unpräzise; so bleibt mehrfach unklar, wo man innerhalb der Festtagschronologie eigentlich gerade steht, und der Heiligabend scheint sich gleich über zwei Tage zu strecken.
Mit ihrem Hin und Her wirkt die Geschichte doch ziemlich konstruiert. Hinzu kommt, dass Leipzig als Spielort des ersten Filmdrittels sowohl optisch wie auch phonetisch vollkommen austauschbar erscheint. Diese Scharten können die in sich stimmigen Figuren und ihre guten Darsteller allerdings ein ganzes Stück weit auswetzen; neben Jasmin Gerat und Maximilian Brückner überzeugen vor allem die jugendlichen Schauspieler Louis Eitner und Sophie Paasch. Schön schillernd gezeichnet ist zudem die Beziehung zwischen Nicole und ihrer Mutter, die von der unverwüstlichen Sabine Vitua mit großem komischem Talent gespielt wird.